„Wir fühlten uns hier sehr gut aufgenommen“/Weitreichende Beschlüsse gefasst
In großer Einmütigkeit fasste die Synode des Evangelischen Kirchenkreises, die am Samstag in der Oberwambacher Kirche tagte, ihre Beschlüsse. So sicherten die Synodalen auch die Pfarrstellenversorgung bis 2015 auf bewährtem Niveau und versorgten die neu gegründete Kirchenkreis-Stiftung mit einem Leitungsteam.
„Vorausschauendes Arbeiten“ hat sich nach Ansicht des Vorsitzenden des Strukturausschusses des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen, Volker Hergenhan, bewährt. So gibt es rund um die Pfarrstellen der evangelischen Gemeinden im Kreis Altenkirchen bis 2015 keine gravierenden Veränderungen; intensive Diskussionen seit 2001 seien zwar nicht immer konfliktfrei, aber transparent und im steten Austausch verlaufen, und sorgten nun für ein ruhiges Weiterarbeiten.
Bei der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen, die sich zu ihrer Tagung in Oberwambach traf, war zwar die Armutsbekämpfung das Schwerpunktthema ( Informationen dazu: www.kirchenkreis-altenkirchen.de) , darüber hinaus galt es für die rund 70 Synodalen aus den 16 evangelischen Kirchengemeinden und dem Kirchenkreis noch einige weitere wichtige Themen zu bearbeiten.
Darunter die künftige Pfarrstellen-Entwicklung.
Landeskirchliche Vorgaben der Begrenzung von Pfarrstellen angesichts der zurückgehenden Kirchensteuer-Einnahmen müssen auch im Kirchenkreis Altenkirchen beachtet werden. Doch das vorausschauende Handeln der Vergangenheit sorgt dafür, dass man sich entspannt mit „Zahlenspielen“ beschäftigen kann. Bereits bei der Herbstsynode haben sich die heimischen Kirchen-Verantwortliche über Arbeitsfelder wie Krankenhaus- und Schulseelsorger abgestimmt, nun stand noch die Zahl der Gemeinde-Pfarrstellen zur endgültigen Entscheidung aus.
Im Zuge der Bildung von vier „Regionen“ im Kirchenkreis klappte es nun, dass alle Regionen mit bewährter Personalstärke versehen sind; Über- und Unterkapazitäten einzelner Gemeinden gleichen sich in den Regionen aus und garantieren bis 2015 die „pfarramtliche Versorgung“. Rein rechnerisch wäre sogar noch die Einstellung eines Pfarrers mit halbem Stundenkontingent möglich. Hier entschied sich die Synode allerdings dagegen.
Hervorragende Arbeitsbedingungen – wie hier auf der Empore der Kirche – boten sich für sieben Gruppen, die während der Kreissynode verschiedene Ansätze zur Armutsbekämpfung intensiv beleuchteten.
Synode begann in der Kirche in Almersbach
Begonnen hatte die Kreissynode mit einem Abendmahlsgottesdienst in der romanischen Kirche in Almersbach. Diakonie-Pfarrerin Silvia Schaake (Flammersfeld) führte in ihrer Eröffnungspredigt zum Synoden-Schwerpunktthema hin. Gearbeitet wurde schließlich in Kirche und Gemeindehaus in Oberwambach, die der Synode ausreichend Raum für Plenum und Arbeitsgruppen bot. In herzlicher Aufnahme sorgten die Almersbacher/Oberwambacher für beste Bedingungen.
Superintendentin Andrea Aufderheide dankte der Kirchengemeinde Almersbach , insbesondere Gemeindepfarrer Joachim Triebel-Kulpe, den beiden Küstern und den vielen Ehrenamtlichen im Team für die hervorragende Vorbereitung und Durchführung der Synode. Viele Synodale, manche erstmals in der Gemeinde, zeigten sich begeistert über die schöne Kirche, den netten Empfang und die guten Tagungsbedingungen.
Herzliche Aufnahme in Oberwambach
Ortsbürgermeister Achim Ramseger hieß die Abgesandten des Evangelischen Kirchenkreises willkommen und betonte die gute Zusammenarbeit von Kommune und Kirche vor Ort. Gemeinsam sorge man – trotz knapper Kassen und vielerlei gesellschaftlicher Herausforderungen – dafür, ein „lebenswertes Umfeld“ zu erhalten und auszubauen.
Landeskirchenrätin Katja Wäller (Düsseldorf) – noch „begeistert von dem Kleinod der wunderschönen Kirche“ überbrachte der Kreissynode neben den Grüßen der Verwaltung und des Präses, allerlei Informationen zu landeskirchlichen Aktualitäten, insbesondere auch mit Blick auf das „rheinische Verfahren“ des Umgangs mit Missbrauchs-Opfern oder den derzeitigen Diskussionsstand um „Führungszeugnisse“ bei haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden in der Jugendarbeit.
Ende August wird zum zweiten Mal ein „Kreiskirchentag“ gefeiert. Dazu kommt am Samstag, 28. August, die Jugend des Kirchenkreises zu ihrem speziellen Treffen in Altenkirchen zusammen, am Sonntag, 29. August wird es rund um Christuskirche, Schlossplatz und Stadthalle „evangelisch-bunt“. Die bisherigen Programmplanungen wurden bei der Kreissynode vorgestellt: EKiR-Präses Nikolaus Schneider, auch Ratsvorsitzender der EKD, wird beim Kreiskirchentag die Predigt halten. (Informationen dazu auch: www.kirchenkreis-altenkirchen.de)
Personalentscheidungen und „Vernetzung“
Bei der Herbstsynode in Herdorf wurde die Gründung einer kreiskirchlichen Stiftung beschlossen; einstimmig wählte die Synode nun die vier Mitglieder des Stiftungsrates. Neben Superintendentin Andrea Aufderheide gehören Diana Strunk (Friedewald), Paul Seifen (Flammersfeld) und Dieter Sonnentag (Almersbach) dem Gremium an.
Als neue stellvertretende „Synodalälteste“ gehört künftig Ute König (Betzdorf) zum Leitungsteam des Kirchenkreises. Mit großer Mehrheit wurde die Presbyterin in den Kreissynodalausschuss gewählt.
Werner Schumann (Kirchengemeinde Flammersfeld) und Werner Gerhards (Kirchengemeinde Hamm) wählte die Synode in den Vorstand des Rechnungsprüfungsausschusses.
Gemeindepfarrer Eckhard Dierig (Kirchen) und Berufsschulpfarrer Hansjörg Weber (BBS Betzdorf/Kirchen) feierten jüngst ihr 25. Ordinationsjubiläum und wurden von Superintendentin Andrea Aufderheide dazu beglückwünscht.
Durch Vernetzung und Austausch will sich der Kirchenkreis künftig bei Bauangelegenheiten stärker aufstellen. Gemeinden sollen, so der Vorsitzende des Finanzausschusses, Pfarrer Hans-Jürgen Volk (Hilgenroth) , ihre Erfahrungen mit den beteiligten Firmen bewerten, den anderen Gemeinden zur Verfügung stellen, damit diese bei begrenzten Ausschreibungen effektiver agieren können.
In mehreren evangelischen Kirchengemeinden im Kreis Altenkirchen wird bei künftigen „Diakonie-Sammlungen“ stärker auf die Einbindung der Konfirmanden gesetzt. So sollen die Jugendlichen auch näher an gemeindliche Aufgaben herangeführt und die Wichtigkeit von Arbeitsfeldern verdeutlicht werden.
Nächstes Schwerpunktthema: „Missionarisch Volkskirche sein“
Während sich die Herbstsynode am 12./13. November wieder vorrangig den Organisationsaufgaben widmet, soll – so der einstimmige Wille in Oberwambach – die Sommersynode 2011 am 28. Mai wieder ein Schwerpunktthema bearbeiten. „Missionarisch Volkskirche sein – Zur Entwicklung und Umsetzung einer Leitvorstellung“ wurde als Überschrift gewählt, als Veranstaltungsort ist Kirchen mit seinem renovierten Gemeindehaus vorgesehen.
Text und Fotos Petra Stroh.