Oberwambacher Laden wird seine Pforte schließen
Geschäft – Datum noch unklar – Grund: Zurückgehender Umsatz
Oberwambach. Der Dorfladen in Oberwambach wird seine Pforten schließen: Das bestätigte Otmar Schneider, beim Betreiber, der AWO-Gemeindepsychiatrie Bad Marienberg, „Einrichtungsleiter Dorfladen, Stadtladen, Bistro“, auf Anfrage unserer Zeitung. Lediglich der Zeitpunkt stehe noch nicht fest. Laut Schneider sind die Bediensteten und der Vermieter über diesen Schritt bereits informiert. „Wir werden niemanden entlassen“, ergänzt er. Eine Angestellte werde in Mutterschutz gehen, den drei anderen werde jeweils eine Stelle in einem anderen Laden angeboten. Derzeit sind die Mitarbeiter mit zweimal 40 und einmal 30 Wochenstunden angestellt. Dazu komme ein Tagesstättenbesucher. Die AWO-Gemeindepsychiatrie betreibt zurzeit zehn Dorfläden und ein Stadtgeschäft.
Die Läden befinden sich neben Oberwambach und Nauroth fürs AK-Land noch im Westerwaldkreis (unter anderem Hattert und Roßbach) und im Rhein-Lahn Kreis. „Wir verstehen uns als Nahversorger. Das heißt:
Unser Kunde bekommt in unseren Läden alles, was er für den täglichen Bedarf benötigt“, wirbt der Betreiber auf seiner Homepage für das Konzept, das in der kleinen Gemeinde in der Nähe von Altenkirchen sich auf Dauer offenbar nicht mehr trägt. „Die Umsätze sind in den vergangenen drei, vier Jahren stetig zurückgegangen“, kommt Schneider auf die Ursache des Endes zu sprechen. Es lohne sich nicht mehr, da ja auch die Einwohnerzahl zurückgegangen sei. Auch das Angebot der Freihauslieferung habe sich nicht durchgesetzt.
Ortsbürgermeister Achim Ramseger jedenfalls sieht einen Teil der Lebensqualität seiner Gemeinde schwinden. „Ich kann die Vorgehensweise nicht verstehen, die Leute vor vollendete Tatsachen zu stellen“, kontert er und betont, dass das Geschäft nicht nur für die Einwohner Oberwambachs, sondern auch für beispielsweise die in Lautzert oder Rodenbach eine Anlaufstelle sei.
Seit 2007 betreibt die AWO-Gemeindepsychiatrie die Verkaufsstelle. Zuvor waren unter dem Dach eine Bäckerei und ein Lebensmittelgeschäft vereint. Auf den rund 110 Quadratmetern werden rund 3500 Artikel – darunter zahlreiche regionale Produkte – angeboten. Der aktuelle Pächter ist bereit, einem eventuellen Nachfolger die Regale kostenlos zu überlassen.
Quelle Rheinzeitung vom 31.01.2014
Text: Volker Held
Foto: Heinz-Günter Augst