Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
das Jahr 2014 ist nun schon einige Wochen alt. Für mich hat es recht aufregend begonnen. Erreichte mich doch in der vorletzten Januarwoche die Nachricht, dass die Gemeindepsychiatrie der Arbeiterwohlfahrt in Bad Marienberg zum 01.03.2014 unseren Dorfladen schließen wollten.
Die gute Nachricht zuerst, der 01. März ist verstrichen, der Laden hat weiterhin geöffnet.
Dies aber nicht ohne Grund. Ich bin noch in der gleichen Woche aktiv geworden. In einem Telefonat mit dem Verantwortlichen für die Läden, die AWO betreibt im Westerwald insgesamt 11 solcher Dorfläden, bekam ich wenig Hoffnung gemacht, die für ein Fortbestehen unseres Ladens gesprochen hätte.
Die Aussagen veranlassten mich, mich an die heimische Bundestagsabgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler und den Landtagsabgeordneten Thorsten Wehner zu wenden und von dieser Seite um Hilfe und Unterstützung für den Laden zu bitten. Gleichzeitig wandte ich mich an die Lokalredaktion der Rhein-Zeitung.
Am 31.01.2014 erschien in der Rhein-Zeitung ein ausführlicher Artikel, der sich mit der bevorstehenden Schließung des Ladens beschäftigte.
Der Artikel hatte zur Folge, dass die Arbeiterwohlfahrt Gesprächsbereitschaft zeigte.
In einem ersten Treffen, bei dem auch Thorsten Wehner anwesend war, konnte ich schon die unverbindliche Zusage erreichen, dass der Laden nicht zum 01.03. geschlossen wird.
Das auch deshalb, weil ich den Verantwortlichen ein erstes Arbeitskonzept zu Veränderungen im Laden selbst unterbreiten konnte. In diesem Konzept war u. a. beinhaltet, dass unser örtlicher Getränkehändler „Der freundliche Bierlieferant“ Michael Müller mit einbezogen ist. Weitere Vorschläge fanden reges Interesse.
Zwischenzeitlich hat es mehrere Gespräche gegeben, die ein mittelfristiges Weiterbestehen des Ladens sichern. Es müssen noch einige Sachen im Laden selbst geändert werden, dies wird aber in den nächsten Wochen und Monaten erfolgen.
Wenn die Vorstellungen in die Tat umgesetzt werden, werden neben den normalen Lebensmittelangeboten, den Backwaren von Heinz-Walter Schneider, den Wurst- und Fleischwaren vom Hehlinger Hof, demnächst ein vergrößertes Getränkesortiment, eine kleine Post/DHL Station und eine Lotto-Annahmestelle zum Angebot gehören. Vorgesehen ist auch ein kleiner Bistro-Bereich. Weiterhin sollen mehr regionale Produkte zum Angebot gehören.
Das Wichtigste aber ist, wenn unser Dorfladen auf Dauer überleben soll, muss er eine breitere Akzeptanz bei uns Oberwambachern finden. Deshalb appelliere ich an Bürgerinnen und Bürger, nutzt bitte den Dorfladen für Eure Einkäufe. Je mehr eingekauft wird, desto größer ist das Angebot und desto günstiger sind die Preise. Wenn man objektiv hinsieht, sind die Preise in unserem Dorfladen jetzt schon nur im unteren Cent-Bereich teurer als bei den großen Discountern in Altenkirchen.
Ich denke, der Dorfladen kann wieder einer der Mittelpunkte in unserem Dorf werden. Er ist aber auch für die angrenzenden Ortschaften wichtig. Denn unser Dorfladen ist noch der Einzige seiner Art in der Verbandsgemeinde Altenkirchen und wenn wir über die Kreisgrenzen schauen, finden wir weit und breit nichts Vergleichbares.
Auch in Hinblick auf unsere älteren Dorfmitbewohner ist das Überleben unseres Dorfladens unwahrscheinlich wichtig. Mit zunehmendem Alter schwindet leider auch die Mobilität. Wie gut ist es dann, wenn man in unmittelbarer Nähe auf ein solches Angebot zurückgreifen kann, einen Dorfladen im Ort hat, bei dem man anrufen kann und sich die Sachen nötigenfalls auch nach Hause bringen lassen kann.
Noch einmal meine Bitte, akzeptiert unseren Dorfladen als das was er ist, ein wichtiger Bestandteil in unserem dörflichen Leben, ein Bestandteil, den wir auf keinen Fall aufgeben dürfen.
Zeigt was uns Oberwambacher seit jeher ausgemacht hat, dass wir eine verschworene Gemeinschaft sind, die für einander einsteht und das bewahrt, was sie hat und was gut für uns Alle ist.
Text: Achim Ramseger
Bilder: Claudia Runkler