Einkauf AWO bleibt Betreiber – Neuer Lieferant

Oberwambach. Der Dorfladen in Oberwambach ist vorerst einmal gerettet, die angedachte Schließung zunächst vom Tisch: Das bekräftigten gestern Nachmittag Vertreter des Betreibers, der AWO-Gemeindepsychiatrie Bad Marienberg, vor Ort.

„Unser Ziel ist es, die Versorgung der Bevölkerung in der Nähe aufrechtzuerhalten“, sagte Jürgen Borniger als Geschäftsführer der AWO-Gemeindepsychiatrie, betonte aber auch, „nicht auf Dauer einen defizitären Betrieb“ unterstützen zu wollen.

Oberwambacher Dorfladen wird nicht geschlossen

Seine Planung geht zunächst einmal soweit, dass die Entwicklung bis zum Ausklang des Jahres beobachtet wird. Ende Januar war das Aus angekündigt worden, weil „in den vergangenen Jahren die Umsätze stetig zurückgegangen sind“.

Für Ortsbürgermeister Achim Ramseger ist es wichtig, „dass unser Dorfladen auf Dauer überlebt“. Deswegen müsse er eine breitere Akzeptanz „bei uns Oberwambachern“ finden. Und auch darüber hinaus. Für ihn zählen die Einwohner der umliegenden Gemeinden wie Lautzert, Rodenbach oder Oberdreis ebenfalls zum potenziellen Kundenstamm. „Hier fahren so viele Leute vorbei. Ich werde auch jenseits der Kreisgrenze die Werbetrommel rühren“, kündigte er an.

In der Sitzung des Gemeinderates am Freitag wird das Thema erneut behandelt. Es gebe aus dem Gremium bereits Rückmeldungen. Parallel soll das Ladenlokal mit einer Verkaufsfläche von rund 110 Quadratmetern ein wenig aufgehübscht und damit attraktiver werden. „Es gibt bereits Ideen, was sich verändern muss“, erklärte Ramseger nach unendlich vielen Gesprächen zu dem Themenkomplex, nachdem „wir von der Entwicklung überrumpelt worden waren“. Angedacht sind neue Behältnisse für die Lagerung der Kühlprodukte. Die Verkaufstheke für die Backwaren könnte ein wenig mehr in den Mittelpunkt des Geschäftes, in dem rund 3500 Artikel vorrätig sind, rücken.

Der Besitzer der Immobilie und gleichzeitige Bäcker, Heinz Walter Schneider, will versuchen, den Außer-Haus-Verkauf zu intensivieren. Last not but least möchte Ramseger den örtlichen Getränkelieferanten Michael Müller stärker mit ins Boot nehmen. Dass die gesamte Initiative von Erfolg gekrönt sein wird, hofft der Ortschef inständig: „Ich habe in den vergangenen Wochen bewusst die hiesigen Preise mit denen in Altenkirchen verglichen. Wenn man objektiv hinsieht, sind sie in unserem Dorfladen jetzt schon nur im unteren Cent-Bereich höher, oder sie tun sich gar nichts.“

Zuversichtlich sind Borniger und Otmar Schneider, bei der AWO-Gemeindepsychiatrie „Einrichtungsleiter Dorfladen, Stadtladen, Bistro“, auch vor dem Hintergrund des Lieferantenwechsels. Den Part hat Gutkauf aus Cölbe (Landkreis Marburg-Biedenkopf) übernommen. Zweimal die Woche erhalten die Oberwambacher Lieferungen aus Hessen. „Von der Vielfalt besser und von der Auswahl größer geworden“, zog Borniger ein erstes Fazit. Darüber hinaus wird regionalen Anbietern Vertrauen geschenkt: Fleisch und Wurst kommen vom Hehlinger Hof in Wahlrod, Kartoffeln von einem Produzenten in Marzhausen.

RZ Altenkirchen, Betzdorf vom Mittwoch, 19. März 2014

Text und Bild: Volker Held