Gasthof Ramseger
Gasthof Ramseger
Gasthof Schmidt
Gasthof Schmidt
Über die erste urkundliche Erwähnung des Ortes sind keine genauen Aufzeichnungen vorhanden. Sicherlich beginnt, wie bei jeder Siedlung, auch die Geschichte von Oberwambach mit der Gründung. Sie fällt, davon kann ausgegangen werden, in die zweite germanische Siedlungsperiode. Hierzu gehören alle Orte, die mit ,- bach‘ enden. Entstanden sind sie frühestens im 4. und spätestens im 12. Jahrhundert.
Nach den Eintragungen in der Schulchronik dürfte die Entstehung des Dorfes mit ziemlicher Sicherheit in das 10. Jahrhundert fallen, da im gleichen Zeitraum auch dort die alte Waldkapelle erbaut worden ist. Die Ansiedlung in jener Zeit fanden entweder als Einzelsiedlung oder als Haufensiedlung statt.
Während sich die reichen Gutsherren in Einzelsiedlungen absonderten, siedelten sich die Ärmeren in Haufensiedlungen an. Die Einzelsiedlungen sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, längst verschwunden. Hierzu gehörte der „Hof Lingertsbach“,-dessen Flächen jetzt zur Gemarkung Oberwambach zählen.
Im Gegensatz hierzu ist das „Dorf Oberwambach“ eine typische Haufensiedlung gewesen. Abgesehen von Altenkirchen war Oberwambach lange Zeit der größte und bedeutendste Ort in der weiteren Umgebung. Hier fanden auf der Höhe zwischen Oberwambach und Amteroth auch Märkte statt. Man spricht deshalb bei diesem Gelände auch heute noch von dem „Marktplatz“.
Der Ortsname Wambach, früher Wahnbach, Wanbach, Wannebach und Wahnebach geschrieben und genannt (mundartlich heute noch Wannemich) kommt her von – bach Hügel am Wasser und Wanen. Gewiss ist hiernach auch der“ Wambach“ benannt worden. 1464 wird das Dorf erstmalig schriftlich mit seinem jetzigen Ortsnamen „Oberwambach“ erwähnt. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts hatte Oberwambach nur 38 „Bürger“, die alle „Wald berechtigt“ waren. Zu den später errichteten Häusern gehörte eine Waldberechtigung nicht mehr. Das hat sich bisher nicht geändert. Die heutige Waldinteressentenschaft (früher Wald berechtigte) hat gemeinsam noch 34 Anteile. Vier Anteile wurden von der Interessentenschaft im Laufe der Jahre aufgekauft.
In seiner langen Geschichte ist auch Oberwambach nicht von Katastrophen verschont geblieben. So starben im Jahre 1869 im Dorf 23 Kinder, teils schulpflichtig, an Scharlachfieber. Auch die Feuerkatastrophen in den verschiedensten Jahren waren keine Seltenheit.
Dabei musste öfters von Brandstiftung ausgegangen werden. Die größte Katastrophe ereignete sich während des 2. Weltkrieges, als am 25.03.1945 alliierte Flugzeuge drei Bombenteppiche in und um das Dorf herum abwarfen. Hierbei waren 22 Todesopfer und viele Verletzte zu beklagen. Unter den Opfern fanden sich nicht nur Einheimische, sondern auch Evakuierte und Soldaten. Einige Häuser, darunter auch die alte Mühle, in der Heimatdichter Karl Ramseger wohnte, wurden total zerstört, alle übrigen mehr oder weniger stark beschädigt. Auch das Lichtnetz und die Wasserleitung waren stark mitgenommen. Unter vielen Mühen mussten in den Tagen danach die Straßen und Wege von den Trümmern freigemacht werden. Gleich nach Kriegsende begannen die Oberwambacher Bürger mit dem Wiederaufbau. Heute sind Spuren dieser Katastrophe im Dorf nicht mehr zu erkennen.
Die beiden Weltkriege haben aus dem Dorf zahlreiche Opfer gefordert. Im 1. Weltkrieg sind 11 Oberwambacher Männer gefallen. Ein Mann wurde vermisst. 16 Gefallene und 10 Vermisste sind im 2. Weltkrieg zu beklagen. Außerdem gab es 3 Todesopfer aus dem Dorf bei der Bombardierung am 25.03.1945.
Oberwambach ist, seit dem es politische Gemeinden gibt, eine selbstständige Gemeinde. Bereits im Jahre 1557 soll Oberwambach als solche bezeichnet worden sein. Sie gehört verwaltungsmäßig zur Verbandsgemeinde Altenkirchen mit Sitz in Altenkirchen. Bevor Ortsvorsteher die Verwaltung übernahmen, übten allgemein Schultheiße, Geschworene, Sendschöffen und Schöffen ihre Herrschaft in den Kirchspielen und Gemeinden aus.
Ab 1845 waren in Oberwambach Ortsvorsteher bzw. Bürgermeister:
Name | von | bis | |
Adam Schumann | 1845 | 1874 | (von 1834-1845 Sendschöffe) 1874-1884 |
Peter Hommer | 1874 | 1884 | |
Heinrich Schumann | 1884 | 1903 | |
Wilhelm Brauer | 1903 | 1906 | |
Karl Müller | 1906 | 1911 | |
Johann Adam Schmidt | 1911 | 1919 | |
Heinrich Fuchs | 1919 | 1924 | |
Heinrich Anton Klein | 1924 | 1933 | |
Heinrich Hommer | 1933 | 1946 | |
Fritz Hasselbach | 1946 | 1956 | |
Erwin Schmidt | 1956 | 1974 | |
Emil Pfeifer | 1974 | 1989 | |
Hand-Gerd Hasselbach | 1989 | 2009 |
Dieser Artikel wurde in der Ausgabe 1988 des Heimatjahrbuch des Kreises Altenkirchen veröffentlicht. Der Autor Willi Wirth ist in Oberwambach geboren.